„Auuu… fuck!“ Er konnte das Fluchen nicht unterdrücken.
„Du bist
selber schuld! Hör auf zu jammern, und ich bringe dich ins
Mungo! Was für eine glorreich dämliche Idee! Du bist keine zwölf mehr! Ich habe
dir sofort gesagt, dass-“
„Oh, sei einfach still, verflucht noch mal!“, unterbrach er seine Mutter zornig
und erntete einen bösartigen Blick.
„Weißt du
was, du verdienst jeden einzelnen Schmerz in deinem Körper!“, gab sie bitter
zurück, und Draco biss sich auf die Zunge, um bloß nicht zu riskieren, selber
apparieren zu müssen. Wie hätte er ahnen können, dass ein Flug auf seinem alten
Nimbus so ins Auge hätte gehen können? Und nur Goyle
war schuld! Nur Goyle! Dieser stand betreten im Flur
und zog seinen Umhang bereits über.
„Tut mir echt leid, Draco.“
„Tut mir echt leid Draco!“, äffte dieser
ihn wütend nach. „Das hilft mir auch nichts. Hättest du mich nicht von hinten
gefoult, hätte ich auch noch gewonnen!“, fügte er gepresst hinzu.
„So, ich habe es satt. Gregory, du kannst Draco alleine ins Mungo bringen.“
„Aber…
meine Arbeit-!“, begann Goyle, aber seine Mutter
schüttelte rigoros den Kopf.
„Dann werden die Eulen heute eben nicht verkauft!“ Und damit hatte sich seine
Mutter kalt und unbarmherzig abgewandt. Sie war bestimmt nicht mal seine
Mutter, überlegte Draco zornig, und Goyle warf ihm
jetzt ebenfalls einen bösen Blick zu.
„Oh,
beweg dich endlich!“, knurrte Draco, ehe Goyle sich
seufzend von der Wand abstieß.
~*~
Das Mungo war brechend voll, und dieses
Mal schien anscheinend nicht mal sein Name ihn von der Wartezeit zu befreien.
Heiler eilten an ihm vorbei, ohne ihm einen Blick zu
schenken. Er sah jedem einzelnen mit tödlichen Blicken
hinterher, aber keiner kippte um.
„Draco, wir sind seit einer Stunde hier, ich muss wirklich los.“
„Du
willst mich doch wohl nicht wirklich hier alleine sitzen
lassen, oder Greg? Du tust mir das an und willst mich sitzen lassen? Wie soll
ich nach Hause kommen?“, schnauzte Draco ungehalten, und Goyle
verdrehte die Augen.
„Lass dich bringen.“
„Wenn du
jetzt gehst, bringe ich dich um!“
Goyle erhob sich spöttisch. „Ach ja? Und
wie willst du das tun, wenn du dich nicht bewegen kannst?“ Draco verzog zornig
den Mund. Gut, er würde Goyle später umbringen.
Darauf konnte sich dieser übergewichtige Idiot verlassen!
„Goyle, wenn du-“
„Mr
Malfoy?“, hörte er eine genervte Stimme einer Schwester und verzichtete darauf,
Goyle zu drohen. Das konnte er auch noch später
machen. Goyle hob winkend die Hand. Draco warf ihm noch
einen vernichtenden Blick zu, ehe er in das Untersuchungszimmer humpelte.
Merlin,
verflucht! Wie viele Nerven hatte er eingeklemmt, bei dem Versuch, vom Besen zu
hängen? Es war kein schwieriges Manöver! Vielleicht nur, wenn ein Fettsack ihm
zu dicht aufflog! Oh, er würde Goyle umbringen!
Und die
Schwester deutete ins Untersuchungszimmer, ohne ihn anzusehen.
„Die Heilerin wartet schon“, fuhr sie fort, händigte ihm seine Unterlagen
wieder aus, die er mit Mühe festhalten konnte, und beschloss einige Personalstellen
hier ersetzen zu lassen, sobald er wieder im Ministerium war.
„Hallo,
schönen guten Tag, Sir, was ist das Problem?“ Und er blieb wie angewurzelt
stehen. Oh heiliger Hippogreif,
verfluchte Scheiße! Er überlegte, wie viel Zeit er hatte, sich unauffällig
abzuwenden und einen Rückzug anzutreten. Aber ihr Blick hob sich bereits von
dem Klippbrett. Also hatte er anscheinend keine Chance mehr.
Ihre
dunklen Augen erkannten ihn nach einer Sekunde. Möglichst würdevoll, versuchte
er sich aufzurichten und verzog dann vor Schmerz den Mund. Ihr Kittel saß
streng um ihren überraschend schlanken Körper. Hatte sie überhaupt eine Figur
besessen, überlegte er kurz, aber er kam zu dem Schluss, dass er sie nie
wirklich angesehen hatte. Die seltsamen wilden Haare hatte sie in einem
geflochtenen Zopf gebändigt, aber einige Strähnen fielen ihr wellig ins
Gesicht. Wer auf so was stand…! Sie trug sogar elegante, hohe Schuhe. Zumindest
eleganter als die Gummi-Treter der übrigen Schwestern. Und einen Rock.
Wahrscheinlich, weil sie von der Schule nichts anderes gewöhnt gewesen war,
denn er erkannte ihre bloßen Waden. Und missmutig musste er feststellen, dass
Granger eine wesentlich bessere Figur machte als er heute.
„Fuck“, knurrte er, und sie kam seufzend auf ihn zu.
„Mr
Malfoy“, begrüßte sie ihn mehr oder weniger freundlich, griff sich seine
Unterlagen aus seiner Hand und überflog den Hergang des Unfallberichts. „Quidditchunfall? Spielen Sie professionell?“, fügte sie mit
erhobener Braue hinzu, und er verdrehte die Augen. Ihr Gesicht wirkte gebräunt.
Urlaub? Konnte sich ein Weasley Urlaub leisten, kam ihm der böse Gedanke, der
ihn zumindest innerlich lächeln ließ.
„Natürlich,
ich trage einen Titel, habe einen Direktorposten im Ministerium, aber ich
fliege nachts in meiner letzten Freizeit linke Front bei den Sheffield Shooters, weil mein Leben so unglaublich langweilig ist!“,
gab er grollend zurück, und sie reagierte nicht auf seine Sarkasmus.
„Aha. Ihnen ist jemand in den Rücken geflogen? Ist das die Höhe, zu der Sie sich
aufrichten können?“
Granger
betrachtete ihn fast abschätzend, wie er halb gebückt vor ihr stand. Nein, was
dachte das Miststück? Dass er vor ihr einen Buckel machte? Dämliche Schlampe!
In ihrem dämlichen Heilerkittel! Für wen hielt sie
sich eigentlich? Er sparte sich jede Antwort, und sah ungeduldig zu ihr auf.
„Ich
schlage vor, Sie heilen mich“, gab er gepresst zurück, und sie griff sich ihren
Zauberstab.
„Ich
werde den Krampf in Ihrem Rücken lösen. Wahrscheinlich ist es nur ein
Hexenschuss“, stellte sie amüsiert fest. „Lustig, dass es Hexenschuss heißt,
nicht wahr?“ Er spürte den Zauber sofort, spürte, wie sich sein Rücken unter
größter Qual aufrichtete, und einige Wirbel wieder in die richtige Position
sprangen.
„Ja,
verflucht komisch, ich lach mich kaputt! Au, fuck, geht es vielleicht noch
schmerzhafter?“, fügte er zornig hinzu, und rieb sich augenblicklich seinen
Rücken, als er aufrecht stand. Es tat höllisch weh.
„Ich
werde Ihnen eine Salbe aufschreiben. Die erste Anwendung werde ich vornehmen.
Ziehen Sie bitte Ihr Hemd aus“, befahl sie streng, hatte sich abgewandt und
suchte bereits in einem Vorratsschrank nach der Salbe. Er reagierte nicht.
„Das ist nicht nötig, ich kann es selbst.“ Sie wandte den Blick in gereizter
Manie wieder zu ihm um.
„Ja? Sie
können alleine ihre mittlere Rückenpartie einsalben? Das bezweifel
ich, Mr Malfoy. Ziehen Sie Ihr Hemd aus, lassen Sie mich die Anwendung beenden,
dann können Sie gehen. Verarzte ich Sie nämlich nicht augenblicklich,
verkrampft sich der Rücken erneut.“
Und unter
stummem Protest knöpfte er sein Hemd auf und schwor sich, Goyle
noch heute Abend umzubringen! Das war doch wohl nicht zu fassen! Er war dreißig
Jahre alt und sah sich gezwungen, sich von Granger einsalben zu lassen!
Verflucht noch mal!
Wütend
schüttelte er sich den Ärmel vom Leib und wartete entnervt. Kurz hatte er
überlegt, sein Mal vor ihr zu verbergen, aber er tat den Gedanken als
lächerlich ab. Sie wusste, wer er war, zur Hölle noch mal! Sie beachtete es
nicht einmal, oder sie verbarg es einfach gut.
„So, ich
trage die Salbe auf, es könnte etwas brennen.“
„Oh
bitte, machen Sie endlich“, knurrte er. Er stand mit nacktem Oberkörper in
einem Behandlungszimmer, und Granger schmierte ihn mit brennender Teufelssalbe
ein. Das war doch nicht zu fassen!
„Sie sind
ziemlich steif“, bemerkte sie hinter ihm, und kurz dachte er über ihre Worte
nach. Nein, er war ziemlich schlaff, bedachte er ihre Anwesenheit. Seine
Mundwinkel zuckten sehr kurz. Was sollte er wohl sonst in ihrer Anwesenheit
sein?!
„So,
meinen Sie?“, rang er sich gepresst ab, während sie prüfend seinen Rücken
abtastete.
„Legen
Sie sich auf die Liege“, befahl sie schließlich. „Ich massiere Ihren Rücken,
damit sich Ihre Nerven entkrampfen.“ Er schickte einen stummen Fluch gen Himmel.
„Ist das nötig?“, brachte er hervor, spürte aber die Schmerzen immer noch
deutlich.
„Sie können auch gehen, sich beim Apparieren das Genick brechen, und wir sehen
uns heute Abend wieder, Mr Malfoy.“ Oh Merlin, verflucht!
„Fein, fein!“, knurrte er, schleppte sich zur Liege hinter sich und sank darauf
nieder. Er legte sich murrend auf den Bauch und überlegte, wie hoch die Chancen
waren, dass ausgerechnet er an Granger geriet! Kein
Uhrenmacher der Welt würde sich auf die Wahrscheinlichkeit einlassen! Und er
spürte den sanften Druck ihrer schmalen Hände. Sie hatte sich über ihn gebeugt,
und die Spitzen ihrer langen dunklen Haare kitzelten ihn, als ihr Zopf über
ihre Schulter rutschte. Er schloss die Augen.
Fuck,
massieren konnte sie. Es fühlte sich… verflucht großartig an.
„Entspannen
Sie sich, dann sind Sie hier schnell wieder raus“, hörte er ihre Stimme.
Neutral, geschäftig.
„Hmm…“, brummte er
als Antwort, denn es fiel ihm gerade plötzlich sehr schwer, etwas Abschätzendes
zu erwidern. Ihre Hände wanderten über seinen Rücken, bis zu seinem Steiß.
„Sie
haben Glück, dass Sie Ihren Körper fit halten. Das hätte sonst ziemlich schlimm
ausgehen können“, fuhr sie fort. Anscheinend hielt sie ihn für trainiert. Er
sah sich gehalten möglichst beiläufig zu erwähnen, dass sie Recht hatte.
„Mache
Krafttraining. Stemme 150 Pfund“, murmelte er in das Kopfteil der Liege. Er
hätte auch 2000 Pfund gesagt, für den Fall, dass sie das beeindrucken würde,
ging es ihm träge durch den Kopf.
„Ja, ihr
Rückenmuskulatur ist ausgeprägt“, erwiderte sie bestätigend.
„Seit
wann arbeiten Sie hier?“ Und er merkte, er stellte die Frage nur, damit sie
nicht aufhörte. Seine Augen öffneten sich überrascht. Es gefiel ihm, was sie
tat!
„Seit
fünf Jahren“, gab sie schließlich zurück, während ihre Hände wieder und wieder
über seine untere Rückenpartie glitten. „Die steife Verspannung löst sich
langsam. Merken Sie?“, fügte sie hinzu, und er merkte dafür etwas anderes
Steifes, direkt unter sich. Verflucht! Er räusperte sich.
„Und… verheiratet?“, entgegnete er gepresst, während er versuchte, etwas
Unverfängliches zu denken.
„Nein.“
Nein?! Sie war nicht Mrs
irgendein-lächerlicher-Vorname Weasley? Er war überzeugt, sie hätte einen
Weasley geheiratet! Mrs Ronald Weasley oder etwas
ähnlich Erbärmliches. Das hatte er gedacht! Er schwieg, und ein entspanntes
Stöhnen verließ unbewusst seinen Mund. Sofort biss er sich auf die Lippe. Halt deine verfluchte Klappe!
„Ich
werde Ihnen Massagen verschreiben. Das tut Ihrem Rücken wahrscheinlich auch gut,
wenn Sie gerade nicht kopfüber von einem Besen hängen“, bemerkte sie mit einem
Hauch Spott in der Stimme.
„Es war
ein Wettkampf. Ich musste gewinnen“, nuschelte er schläfrig, während er
mittlerweile seine Erektion genoss, die jedes Mal pochte, wenn ihre Hand wieder
über die Region in der Nähe seines Steißes rieb.
„Und?
Haben Sie gewonnen?“
Er
lächelte in das Kopfteil, als er antwortete. „Fragen Sie mich, um mich als
Patient von meinen Schmerzen abzulenken, oder interessiert es sie wirklich?“,
mutmaßte er gedämpft, und ihre Bewegungen wurden langsamer.
„Ich
frage Sie als Patient.“ Das hatte er sich gedacht.
„Ihre
Hände sind… angenehm“, bemerkte er jetzt, komplett entspannt.
„Das höre
ich häufiger. Machen Sie mir Komplimente, weil ich Ihnen auch Ihre Wirbel
brechen könnte, wenn Sie sich noch weiter anstellen, oder weil Sie sich
irgendwas anderes versprechen?“, griff sie sich seine Frage jetzt auf, und
wieder hoben sich seine Mundwinkel.
„Weil Sie
mir alle Wirbel brechen könnten“, entschied er sich grinsend. Sie war witzig.
Was sollte er sich versprechen? Ein Date vielleicht?
„So, Sie
sind fertig, Mr Malfoy“, erklärte sie, und enttäuscht stellte er fest, dass
seine Schmerzen abgeklungen waren. Langsam setzte er sich auf, und als sie sich
ihre Hände waschen ging, richtete er unauffällig seine Erektion in seiner Hose.
„Ich
nehme an, dass Sie nicht diejenige sind, dir mir die Massagen geben wird?“,
erkundigte er sich, ohne sein Bedauern großartig zu verbergen, während er das
Hemd überzog, ohne es zuzuknöpfen. Sollte sie ruhig seine ausgeprägte
Bauchmuskulatur auch bewundern, beschloss er entspannt.
„Nein, Mr
Malfoy, ich bin Heilerin. Keine Masseuse.“
„Richtig,
und heute ist es hier so voll, dass Sie es sich leisten können, mich persönlich
zu massieren?“ Kurz sah sie ihn an. Seine Augenbrauen hatten sich vielleicht
eine Spur zu spöttisch gehoben. Was war los mit ihm? Oh, fuck, sie sah einfach
attraktiv genug aus. Seltsam genug.
„Es hat sich angeboten. Und es ging schnell“, entgegnete sie verschlossen,
während sie ihm das Rezept entgegen hielt.
„Richtig“,
erwiderte er abschätzend.
„Knöpfen
Sie Ihr Hemd zu“, sagte sie schließlich, mit einem knappen Blick auf seinen
Oberkörper.
„Sollte…
es mir noch einmal passieren, dass Goyle von hinten
in meinem Rücken fliegt, wie hoch stehen die Chancen, dass ich an Sie gerate,
um mich zu massieren?“, wagte er also zu fragen und suchte nach übrig
gebliebenen Charme-Ressourcen in seinem Hinterkopf. Relativ erfolglos, stellte
er bitter fest. Er war wohl nicht charmant.
Sie hatte
sich überrascht zu ihm umgewandt.
„Diese
Chancen stehen schlecht bis ganz schlecht, Mr Malfoy“, erklärte sie, aber ihre
Mundwinkel hatten sich gehoben.
„Oh“,
erwiderte er enttäuscht, während er den letzten Knopf des grasverschmierten
teuren Grafton-Hemds verschloss.
„Aber…“
Sie war wieder näher gekommen, nahm ihm das Rezept aus der Hand und schrieb mit
einer Feder eine Adresse auf die Rückseite. Gespannt beobachtete er ihre
schlanken Finger dabei.
„Wenn Sie
sich für Quidditch interessieren… - heute Abend ist ein Spiel der Sheffield Shooters. Und ich habe Plätze in der ersten Reihe. Wenn Sie
nichts vorhaben?“ Und sie ließ die Frage in der Luft hängen, ihr Gesicht ein
Pokerface. Sein Mund öffnete sich überrascht.
„Wenn ich
nichts vorhabe?“, wiederholte er ungläubig und sah sie an. Dann hoben sich ihre
Mundwinkel. Potter war Sucher bei den Sheffield Shooters.
Natürlich bekam Granger Plätze. Aber… sie hatte ihm… ihre Adresse
aufgeschrieben? Seine Augen fixierten sie. Als ob er sich Potter beim Fliegen
ansehen wollte! Dass hatte er wohl Jahre seines Lebens zur Genüge getan! Was
glaubte sie überhaupt, wer er war? Wieso sollte er ausgerechnet mit ihr zu
einem bekloppten Quidditchspiel gehen wollen, von
einer Mannschaft, die er verabscheute?!
Das wäre
ja noch schöner! Überhaupt anzunehmen, dass er Interesse hatte! Er faltete das
Rezept zusammen und steckte es in die Hosentasche.
„Sie
können mich um sieben abholen“, ergänzte sie mit einem überaus frechen Lächeln.
Und es stand ihr verflucht nochmal viel zu gut.
„Verlassen
Sie sich darauf besser nicht“, brachte er stockend über die Lippen, aber ihr
Lächeln vertiefte sich nur, bis sich seine Mundwinkel unwillkürlich hoben. Sie
war wirklich dreist. Gryffindors waren so, nahm er an. Seine Hand umschloss den
gefalteten Zettel in seiner Hosentasche fester.
Und er
sagte nichts mehr. Er wandte sich ab und ging zur Tür, ehe er den Kopf noch mal
in ihre Richtung wandte. Sie kreuzte ein paar Kästchen auf seinem Klippbrett
an. Dann hob sie noch mal den Blick. Noch immer sah sie überlegen aus. Die
vollen Lippen in einem angedeuteten Lächeln gehoben.
Er würde
sie nicht abholen! Er wäre doch verrückt, würde er das tun!
Er wäre
doch verrückt. Grübchen gruben sich in ihre verdammt perfekte, gebräunte Haut.
Grinsend
verließ er den Behandlungsraum. Nein, er würde sie nicht abholen.
Absolut
nicht. Auf gar keinen Fall!
Was sie
wohl anziehen würde? Würde sie die Haare offen tragen? Ihn später noch mal
massieren? Würde sie einen Hotdog essen? Seine Erektion pochte beständig gegen
den Reißverschluss seiner Hose. Dachte sie, er würde mit ihr in der verdammten
ersten Reihe sitzen, während Potter der Kiefer runterfallen würde, würde er
beiläufig vorbeifliegen und ihn mit Granger entdecken? Dacht sie das ernsthaft?
Nein!
Unsinn. Er würde sie nicht abholen.
Er war
Draco Malfoy, zur Hölle noch mal.
Beim
Ausgang fiel ihm die Uhr ins Auge.
Fuck. Er musste ins Ministerium, die
liegengelassene Arbeit nachholen. Es war schon drei. Wenn er es bis sieben
schaffen wollte, dann trödelte er besser nicht rum!
Also, falls er es überhaupt schaffen wollte….
Falls. Was er nicht wollte.
Auf gar
keinen Fall. Aber er würde keine Blumen kaufen. Unter gar keinen Umständen.
Falls er sie abholen würde. Und er würde
ihr beim Spiel nichts zu essen ausgeben. Falls er mit ihr überhaupt zu diesem
dämlichen Spiel ging! Und er würde sie nicht küssen. Unter keinen Umständen!
Er
verließ das Mungo.
Er musste
sich wirklich beeilen, wenn er sich vorher noch umziehen wollte, falls er sie
abholen würde. Was er wahrscheinlich aber nicht tun würde.
Verflucht,
der Blumenladen schloss um sechs. Am besten ging er vorher dort vorbei. Nur zur
Vorsicht. Falls er sich doch entscheiden sollte, mit ihr zu diesem blöden Spiel
zu gehen.
Falls.
Wirklich. Falls! Das Grinsen auf
seinen Zügen musste absolut lächerlich aussehen, überlegte er dumpf, als er apparierte.
Ob
Granger indische Sommerrosen gefielen…?