Das Grinsen erhellte seine Züge, und es war offensichtlich – er konnte nicht Candor sein. Nie hatte er danach gestrebt, die Wahrheit und die ganze Wahrheit von sich zu geben. Früh hatte er festgestellt, wie viel Spaß es machte, ein wenig mehr für sich zu behalten, als er sollte. Oder durfte.

Wie sie ihn ansah. Manchmal war es schwer gewesen, vor seinen Eltern Geheimnisse zu bewahren, denn sie hatten ein gutes Gespür für die Unwahrheit, aber er hatte es meistens geschafft. Aber sie…! Fast war es schon zu leicht. Fast machte es keinen Spaß, aber… nur fast. Und er glaubte, er wäre lieber fraktionslos gewesen, als ein Stiff sein zu müssen.

 

„Angst?“ Spöttisch sah er auf sie hinab. Er war so kleine Mädchen kaum gewöhnt. Alle Mädchen in seinem Bekanntenkreis waren so groß wie er, wenn nicht größer gewesen. Er überragte sie fast um einen Kopf. Sein Kopf legte sich unbewusst schräger, während er sie betrachtete. Sie wirkte ekelhaft naiv und unschuldig. Unerfahren und unfähig. Wenig war so abturnend wie die Unwissenheit der Stiff.

 

Eilig verließ ihr scheuer Blick seine Augen, während sie die Leiter inspizierte. Sie führte weit nach oben, hing windschief am alten Wasserturm.

 

„Sie muss das nicht machen“, mischte sich Christina ein. Eine der wenigen aus Candor, die ebenfalls Dauntless gewählt hatte. „Tris, du musst das nicht machen!“, wiederholte sie, aber die Stiff fixierte immer noch die Sprossen der Leiter.

 

„Sie hat gesagt, sie nimmt die Herausforderung an“, sagte er leidglich und zuckte übertrieben die Achseln. „Wenn sie zu feige ist, kann sie natürlich zurück gehen, sich die Decke über den Kopf ziehen und sich wünschen, niemals ihre graue Lumpen ausgezogen zu haben“, schloss er kalt, Berechnung in der Stimme. Die übrigen der Initianten lachten verhalten. Zufrieden hoben sich seine Mundwinkel wieder. Es war immer einfach, die Dummen anzuführen.

 

„Du bist ein Arschloch, Peter“, spuckte Christina ihm entgegen, und Drew neben ihm spannte die Fäuste an. Dann ergriff sie den Arm der Stiff.

 

Tris!“, sagte sie mit Nachdruck. „Was, wenn die Sprossen brechen? Was wenn du da runter fällst und dir alle Knochen brichst?“, zischte sie. „Das will er doch! Genauso wie er Edward davon abgehalten hat, weiterzukommen!“

 

„Hey!“, rief er dazwischen. „Halt deinen Mund. Ich habe nichts getan, und ich würde mich wundern, wenn du es beweisen könntest.“ Er verzog den Mund. Dämliche Candor. Sie konnten die Wahrheit riechen, nahm er an.

 

„Ich mache es“, sagte die Stiff steif, und ihr Blick fiel wieder auf sein Gesicht. „Ich habe keine Angst.“ Er nahm an, sie log. Er konnte es fühlen. Die dämliche Angst lag wie ein Schatten auf ihrem dämlichen Gesicht ausgebreitet. Ihre weiten Augen leuchtend hell. Wieder lächelte er.

 

„Nach dir“, forderte er sie mit einer offenen Geste auf, und sie zögerte kaum, ehe sie aus dem Stand an die erste Sprosse der Metalleiter sprang. Sein Blick wanderte höher. Die Sprossen knirschten unter ihrem Gewicht und die alte Leiter quietschte in ihren rostigen Halterungen. Er ging davon aus, dass die Leiter brechen würde.

Schließlich hatte er vorher dafür gesorgt, dass sie so locker wie nur möglich am Turm befestigt war.

Die dunkle Candor hatte Recht. Die Sprossen würden brechen. Mit Glück aber erst, wenn die Stiff fast oben angekommen wäre. So ein Fall sollte sich schließlich lohnen. Fast wurde sein Lächeln zu einem Grinsen, aber er beherrschte sich, tat so als würde er der Stiff mit Interesse zusehen.

 

Sie war bestimmt schon zehn Sprossen weiter. Langsam gewann sie an Höhe. Die Leiter schwankte bereits.

 

„Sie vorsichtig!“, rief Christina neben ihm. Er liebte es, dass die Dauntless nach Einbruch der Dunkelheit, wenn das Training vorbei war, noch bereit waren, sich auf Mutproben einzulassen. Er liebte die Leichtsinnigkeit, die Schnelligkeit, mit der hier alles geschah. Die Gefahr lag immer in der Luft, die Niederlage war nie weit entfernt, aber er würde der Beste von ihnen werden. Er würde sich an die Spitze arbeiten, und mit Glück löste sich das Stiff-Problem von selbst, wenn sie stürzte und sich mehr brach als nur das Bein.

 

Hinter ihm stieß Drew einen leisen Warnpfiff aus. Er wandte sich um und erkannte den entfernten Kegel einer Taschenlampe über die alten, leeren Tanks flackern. Die Aufsicht!

Die Initianten stoben auseinander. Sogar die kleine Candor verzichtete darauf, der Stiff zuzusehen. Schwere Schuhe hinterließen laute Tritte auf dem Waschbeton, und Peter quetschte sich zwischen zwei der alten Container. Sie befanden sich an einer der Lagerhallen, mit angrenzenden Metallhöfen, verlassen und voller Gefahren. Bestens geeignet für Mutproben. Nicht sonderlich gut geeignet zum Verstecken.

 

Ironischerweise hatte nun die Stiff das beste Versteck. Peter erkannte, wie sie die Spitze des Turms erreicht hatte und sich nun flach auf das Dach presste. Er selber hielt die Luft an, und der Kegel der Taschenlampe wurde größer.

 

„Was haben wir hier?“ Die Stimme klang fast erfreut. „Candor, nicht wahr?“, schnarrte Erics Stimme, und Peter hörte, wie Molly vor Schmerzen ein Geräusch machte. Eric musste sie aus ihrem Versteck gezerrt haben. „Wir haben euch doch gesagt, dass ihr verdammt noch mal nichts draußen zu suchen habt“, informierte er sie, und doch schwang eine seltsame kindliche Vorfreude in seiner Stimme mit. „Ich weiß schon eine nette Strafe für dich…“

 

Nach und nach fand Eric den Rest der Gruppe, und Peter konnte nur annehmen, die anderen verrieten weder ihn noch die Stiff, weil sie vielleicht befürchteten, die Strafen für Petzen wäre weitaus schlimmer, als für Initianten, die nach der Dämmerung noch draußen waren. Zumindest bei Eric konnte er sich vorstellen, dass er Petzen noch mehr verabscheute als Leute, die die Regeln brachen.

 

Und so wartete er kauernd, bis Eric mit den anderen abgezogen war. Er wusste nicht mit Sicherheit, ob Eric alle gefunden hatte, aber es machte den Anschein. Niemand sonst kam aus seinem Versteck gekrochen.

 

Er musste zugeben, es war nicht ganz so gelaufen, wie er es sich gewünscht hatte, denn nun würde niemand der Stiff zusehen, wie sie ganz alleine einen schlimmen Sturz haben würde, aber es war nicht weiter tragisch.

 

Vor dem Wasserturm kam er zum Stehen. Er legte den Kopf in den Nacken.

 

„Eric ist weg. Du kannst runter kommen.“ Wenig später erschien ihr Kopf über dem Rand. Ihr langer Zopf wehte im Wind, wirbelte um sie, und er sah, dass sie ihm misstraute. Allerdings hatte sie kaum eine Wahl, als irgendwann runterzukommen, es sei denn, sie hoffte, dass Four irgendwann vor Sorge zusammenbrach und sie suchen ging. Peter beobachtete die Menschen um sich herum, und auch wenn Four sich die größte Mühe gab, ein unnahbares Arschloch zu sein, so war offensichtlich, dass zumindest eine Stiff die Gabe hatte, seine undurchdringbare Mauer zu bezwingen.

Sie robbte zum Rand, und ihre Füße fanden die erste Sprosse der Leiter. Seine Mundwinkel hoben sich bereits.

 

Gut so, Stiff. Vielleicht brach die Leiter bereits in dieser Höhe. Vielleicht brach sich die kleine Schlampe dann schon das Genick. Es wäre verflucht perfekt!

 

Die rostigen Sprossen knirschten unter ihrem Gewicht. Sie schaffte es, noch eine Sprosse tiefer zu klettern. Fast spürte er schon die Enttäuschung, denn mit jedem Meter, den sie in Richtung Erde schaffte, verringerte sich die Chance einer tödlichen –

 

-mit einem hohen, rostigen Schleifton, riss die linke Seite der Leiter vom Turm, und nur gerade so konnte sie sich an der schiefen Leiter halten. Die Leiter schwang nach außen unter ihrem Gewicht. Peter konnte das Lächeln nicht verhindern.

 

„Ich muss zurück. Viel Glück noch, Stiff!“, rief er ihr lachend zu, während sie keuchend versuchte, das Gleichgewicht zu halten, sieben Meter über dem harten Beton. Er wandte sich ab, verschränkte die Hände lächelnd hinter dem Rücken und marschierte zurück.

 

Ab und an hörte er im Wind noch das leise Knirschen der maroden Leiter.

 

Und dann blieb er stehen. Nicht weit vom Turm. Nicht weit genug entfernt zumindest.

 

Sein Herzschlag ging minimal schneller. Seine Fingerspitzen kribbelten minimal.

Er ging weiter. Jeder Schritt schwerer, als der letzte. Aber etwas in ihm hielt ihn davon ab, den Metallhof zu verlassen. Etwas, dass immer in ihm brodelte, wie ätzende Säure, die er am liebsten erbrechen würde, aber nicht konnte.

 

Nein! Nicht schon wieder! Er zwang sich vorwärts, zwang seinen Geist, weiterzugehen. Es war perfekt! So wie es war! Das hohe Quietschen in seinem Rücken, ließ seinen Atem schneller gehen.

 

Scheiße.

 

Schweiß brach auf seiner Stirn aus, und er hasste dieses Gefühl. Dieses scheiß Gefühl. Die verdammt Angst, die ihm die Kehle beinahe vollständig zuschnürte.

 

Und plötzlich konnte er nicht mehr. Zorn rauschte durch seinen Körper, als er weiterging, aber nicht in die richtige Richtung. Sein Körper hatte sich gegen ihn gewandt und mit schnellen Schritten lief er praktisch zum Turm zurück. Er erreichte den Turm, nur um zu sehen, dass die Leiter längst zu Boden gefallen war, während sich ihre Finger unter größter Anstrengung an eine schmale Stahlnaht klammerten, aber langsam den Halt verloren.

 

„Lass los!“, rief er mit einer Stimme, die er kaum erkannte. „Lass los, und ich fange dich!“

 

„Niemals!“, schrie sie heiser zurück, aber er ging in Position, stellte sich unter sie, und atmete schneller.

 

„Ich verspreche es!“, rief er und wünschte sich, er wäre jemand, dem sie diese Worte glauben könnte. „Lass einfach los, Tris!“

 

Aber sie ließ nicht los. Ihre Finger konnten ihr Gewicht nur nicht mehr halten, aber sie fiel, und er ging in die Knie, um ihren Sturz abzufedern. Als seine Arme ihr Gewicht sicher gefangen hatten, gaben seine Beine nach und er stürzte nach hinten und stieß sich den Kopf hart am Beton.

 

Stöhnend schloss er die Augen, spürte ihr Gewicht noch immer auf sich, und dann spürte er etwas Warmes auf seiner Wange. Ihre Hand.

 

„Peter?“, hörte er ihre Stimme, und süße Sorge mischte sich in ihren atemlosen Worten. „Peter, hörst du mich?“ Blinzelnd öffnete er die Augen wieder und hob den Kopf. Halb lag sie über ihm, und dann stützte ihre andere Hand seinen Kopf, damit er sich nicht anstrengend musste, sie anzusehen. Merkte sie nicht, was für einen Effekt sie auf ihn hatte? Und wieder konnte er nicht anders, als zu fragen. 

 

„Bist du verletzt?“ Zu schnell sagte er die Worte. Und er schämte sich, sich sofort vergewissern zu müssen, dass sie ok war. Dass er nicht daran Schuld trug, dass sie womöglich verletzt war. 

 

„Mir geht’s gut“, erwiderte sie mit schmaler Stimme. „Danke“, ergänzte sie unsicher.

 

Tris-“, begann er, aber sie schüttelte den Kopf.

 

„-ich weiß, du hasst mich, Peter“, unterbrach sie ihn ruhig, fast traurig, und er öffnete den Mund, wollte den Kopf schütteln, aber sie sprach weiter. „Ich wünschte, es wäre nicht so“, flüsterte sie, und dann näherte sich ihr Kopf seinem, ihre Augen schlossen sich und sanft brachten ihre Lippen seinen stotternden Mund zum Schweigen.

 

Als er die Augen schloss, sich auf dieses Gefühl einlassen wollte, wurde alles blendend Weiß.

 

-…

 

Er wusste, die Simulation war vorbei, aber er hielt seine Augen geschlossen, solange er ihre Lippen noch spüren konnte.

 

„Beeindruckend“, vernahm er jetzt Fours widerlich belustigte Stimme. „Wie oft willst du sie eigentlich noch retten?“

 

Peter öffnete die Augen. Angespannt lag er in dem harten Stuhl, während sich sein Atem von der Simulation noch nicht wieder beruhigt hatte.

 

„Fick dich“, knurrte er durch zusammen gebissene Zähne, und tatsächlich lächelte Four ein scheiß allwissendes Lächeln. Er ignorierte seine Beleidigung.

 

„Sieben Minuten, dreiunddreißig Sekunden. Tris war übrigens wieder schneller“, bemerkte Four abschätzend. Peter biss die Zähne so fest aufeinander, dass sein Kiefer schmerzte.

Er schälte seinen steifen Körper aus dem unbequemen Stuhl und kam auf die Beine. Die Stiff war in dieser Disziplin schneller als alle anderen.

 

Mit weiten Schritten durchquerte er den schmalen Raum, aber Fours Stimme hielt ihn auf.

 

„Weißt du, was wirklich witzig ist?“, reizte er ihn, aber Peter wandte sich nicht um. Er wollte es nicht hören. Für gewöhnlich war er um keine Retour verlegen, scheute keine Konfrontation, aber jetzt – bei dieser Sache…- da konnte er nicht. Zu wissen, dass Four in der ersten Reihe saß, während er, Peter, seine schamlose Furcht vor seinen Augen zur Schau stellte. Es war ein bodenloses Gefühl.

Es war, als würde er Four sein schlimmstes Geheimnis offenbaren, ohne dass er es wollte. Er hasste die Simulation. Und er wusste, irgendwann würde er es schaffen, und sie würde sterben. Endlich. In irgendeiner seiner Simulationen würde es funktionieren.

 

Natürlich war es erbärmlich, dass er nicht ebenfalls wie Drew Angst hatte, zu verbrennen, oder wie Molly von wilden Tieren gefressen zu werden.

Nein, er hatte Angst vor einer Stiff. Er hatte Angst vor den Dingen, die er fühlte – die er wirklich fühlte – wenn er sich erlaubte, an sie zu denken. Scheiße. Er spürte den kalten Schweiß im Nacken.

 

Und Four beantwortete seine rhetorische Frage schließlich.

 

„Es ist witzig, denn sie hat dieselben Simulationen“, schloss er stiller, und jetzt flog Peters Kopf fast so schnell herum, dass er sich noch mehr schämte.

 

„Was?“, entkam es ihm heiser mit viel zu weiten Augen, aber er wünschte sich, er hätte nicht reagiert. Four betrachtete ihn demonstrativ ungläubig.

 

„Nein“, widersprach er jetzt eindeutig. „Hat sie natürlich nicht.“ Ein Lächeln zerrte an Fours Mundwinkeln, und Peter ballte die Hände zu harten Fäusten. Zornig mit sich selbst drehte er sich wieder um und öffnete die Tür.

 

„Du wirst sie nicht bekommen, Candor“, sagte Four schließlich mit einem etwas zu selbstgerechten Ton, den Peter nur erkannte, weil er genauso ein Weichei war. So absurd und lächerlich es war – Four wirkte eifersüchtig. Auf ihn.

 

Und die Worte hatten keine Wirkung auf ihn. Er verließ den Simulationsraum, ließ die Tür ins Schloss fallen, hatte keine Lust mit den anderen zu reden, und ging ziellos durch die Gänge, bis er den Schlafsaal erreichte.

 

Sofort verharrte er in der Tür. Sofort erkannte er sie auf ihrem Bett. Sie lag flach über der Decke, hatte die Hände erschöpft über ihr Gesicht gelegt, und lautlos stand er im Türrahmen und wagte nicht einmal, zu atmen.

 

Sie hatte ihn noch nicht bemerkt, schien versunken in ihren Gedanken zu sein. Was waren ihre Simulationen? Wovor fürchtete sich Tris Prior? Sie barg eine seltsame Faszination, die er nicht ganz fassen konnte. War es ihre Unschuld? Was es das naive Gutdenken, was sie ihm unterlegen machte? Ihre niedrige Körpergröße? Die Tatsache, dass sie keine Angst vor ihm hatte – was, verflucht noch mal?!

 

Er wusste nicht, was er war, aber er wollte es haben. Wollte es haben, um es ein für alle Mal vernichten zu können!

 

Er wusste nicht, wohin es alles führen würde. Er wusste nur, sie war so gut, dass sie unter Umständen ebenfalls eine höhere Position belegen würde. Manchmal wanderten seine Gedanken. Würden sie zusammen arbeiten? Würde er… eine ernsthafte Chance haben? Oder würde Four dafür sorgen, dass so etwas niemals passieren würde?

Sie war anders, als alles, was er kannte.

 

Deshalb machte sie ihm Angst. Sie war anders als alle hier. Sein Augenmerk hatte nur auf etwas so Besonderes wie sie fallen können. Und er war nicht der einzige, auch das wusste er. Und er wusste, er würde nicht mehr gehen können.

 

Sie hatte ihn bemerkt, als ihre Hände von ihrem Gesicht gefallen waren, und sie die Augen öffnete. Sofort saß sie gerade, sah ihn mit unentschlossener Abwägung an, unterstellte ihm wahrscheinlich alles Schlechte – und zu Recht tat sie das. Er war ein Arschloch.

 

„Was starrst du mich so an, Stiff?“, fuhr er sie schroff an, und konnte nicht anders. Er bestrafte sie und er bestrafte sich selbst. Selbstbewusst betrat er den Schlafsaal und schritt zielstrebig zu seinem Bett. Sofort verließ sie ihr Lager, um den Saal zu verlassen, während sie ihn ignorierte.

 

Wie zwei Magneten mit demselben Pol schienen sie sich abzustoßen. Oder so schien es zumindest. Aber die Dinge waren meist nicht, wie sie schienen. Er konnte nichts Nettes zu ihr sagen, konnte sich nicht überwinden, denn… Four hatte Recht. Er würde sie nicht bekommen. Und glasklar konnte er ihr Gesicht vor seinen Augen sehen. Unglaube in jeder Pore, würde sie nur ein einziges Mal zusehen müssen, wie er versagte, und sie aus den Gefahren errettete, die er selber für sie schuf.

 

Er sank auf sein Bett, und wie sie lag er über der Decke, presste die Hände gegen seine geschlossenen Augen, und erlaubte sich, den Geist ihrer weichen Lippen auf seinen zu spüren. Und er stellte sich vor, es wäre echt.

Es war sein einziger Fehler, glaubte er. Er war eine kalte Kampfmaschine mit einem Fehler.

Er besaß ein Herz. Ein dämliches Herz.

 

Das durfte Tris niemals erfahren.

 

– The End –

 

FeedBack